Nachhaltigkeit als Chance nutzen
Als erfahrenes Familienunternehmen gehört Nachhaltigkeit zu unserer Genetik. Wir planen und agieren von Natur aus mit und für Generationen. So ist der Beitritt zu swisscleantech die logische Konsequenz eines Nachhaltigkeitsverständnisses, das wir seit jeher in unseren Transport- und Lagerlogistikalltag übersetzen. Innovativer Klimaschutz ist für uns nicht nur eine Notwendigkeit, sondern vor allem eine einzigartige unternehmerische Chance mit vielen Facetten.
Bahn als Hauptverkehrsträger einsetzen
Der Truck verkörpert zwar immer noch gemeinhin das Transportbusiness. Doch die Zeiten haben sich geändert. Darum setzen wir uns bewusst für multimodale Logistikketten ein. In deren Mittelpunkt rücken wir die Bahn als zukunftsträchtigen Hauptverkehrsträger für eine hohe Effizienz im Güterverkehr. Wir sehen die Schweizer Bahninfrastruktur als Vermögenswert des Werkplatzes Schweiz. Darum helfen wir mit, sie mit neuen Innovationen, neuen Technologien und neuen Businessmodellen noch markt- und klimatauglicher zu gestalten. Nicht umsonst sind wir Minderheitsaktionär bei SBB Cargo (mehr dazu lesen Sie hier).
Wir betreiben in Schweizer Städten 13 hauseigene Bahncenter mit direktem Anschluss ans Schweizer Strassennetz. Schon heute weisen wir im Transport einen Bahnanteil von 60% aus und sind bestrebt, diesen weiter zu erhöhen. Im Rahmen von City-Logistik runden wir die Stärken des Verkehrsträgers Bahn auf der letzten Meile und in den Städten mit topmodernen Fahrzeugen ab – teilweise mit und auch ohne alternative Antriebstechnologien.
Ressourcen in der Lagerlogistik optimieren
Für unsere Lagerlogistikdienstleistungen benötigen wir grosse Mengen energetischer Ressourcen: Strom für Beleuchtung der Lagerflächen und für Mehrwertdienste wie Kommissionieren oder Konfektionieren, Heizöl und Erdgas für die Beheizung der Gebäude und Energie für die Entsorgung von Wertstoffen. So setzen wir in der Lagerlogistik den Schwerpunkt bei der Optimierung von Ressourcenverbrauch und -allokation. Im Jahr 2020 lag unsere CO2-Bilanz in der Lagerlogistik bei insgesamt 14’548 Tonnen oder 8 Gramm CO2 pro verarbeitetes Kilogramm Ware. Das entspricht im Durchschnitt einer höchst erfreulichen Reduktion von 4% CO2 pro verarbeitetes Kilogramm gegenüber dem Vorjahr. Diesen Trend werden wir fortsetzen, indem wir unsere Lagermitarbeitenden regelmässig und sehr gezielt auf Präzision schulen, Prozesse weiter entschlacken und neuartige Technologien einsetzen. Denn je gezielter und ressourcensparender wir Lageraufträge bewirtschaften, desto stärker reduzieren wir unsere CO2-Äquivalenz in diesem Geschäftsfeld.
Im Weiteren verfolgen wir in der Lagerlogistik konsequentes Multiuser Warehousing. Dabei bündeln wir in unseren Crossdocking-Umschlaglagern Lieferungen von mehreren Versendern an ein und denselben Empfänger. So können wir die Anzahl Fahrten und die gesamthaften CO2-Emissionen verringern.
Energieeffizienz im Gebäudepark erhöhen
Erneuerbare Energiequellen und saubere Energietechnologien sind Kernpunkte des UN-Nachhaltigkeitsziels Nummer sieben «Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie». Dieses Ziel setzt eine weitsichtige Planung voraus, da zahlreiche technische Neuerungen zurzeit noch nicht im grossen Massstab umsetz- oder bezahlbar sind. Umso mehr sind wir bestrebt, die Energieeffizienz unserer Gebäude zu verbessern und die erforderlichen Innovationen umzusetzen. Das findet sowohl in den Gebäuden selbst als auch beim Verhalten der Menschen statt. Wir unterhalten aktuell zahlreiche Photovoltaikanlagen und verzichten auf den Ersatz bestehender Gas- und Ölheizungen. Neue Gebäude schliessen wir laufend an Fernwärmenetze an, die mit erneuerbaren Energien gespeist werden. Um die Energieeffizienz unserer Gebäudehüllen zu erhöhen, tauschen wir ineffiziente Fenster, Fassaden und technische Ausstattungen zeitnah aus. Beim Energiekonsum setzen wir auf die Sensibilisierung und das Wissen unserer Mitarbeitenden. Unsere Technischen Leiter werden kontinuierlich in der Regeltechnik von Heizungen, Kältemaschinen und Lüftungen geschult, um den Verbrauch dieser Geräte zu minimieren. Geräte und Installationen warten wir wo möglich und sinnvoll, statt sie bei der erstbesten Gelegenheit durch neue zu ersetzen. Selbstverständlich tauschen wir sämtliche alten Beleuchtungen fortlaufend durch zeitgemässe LED-Leuchtmittel aus. Die Raumtemperaturen unserer Büros halten wir im Winter bei 21° Celsius.
Mobility Pricing einführen
Mobilität ist ein Umweltgut, denn Bewegungsfreiheit korreliert mit dem ökologischen Fussabdruck von Privatpersonen und Unternehmen. Denn was nichts kostet, wird verschwendet. Mit Mobility Pricing erhält diese Bewegungsfreiheit einen Preis. Mobility Pricing kann helfen, Engpässe in Stosszeiten auf der Strasse und der Schiene zu glätten und die Verkehrsinfrastruktur effizienter zu nutzen. Steigen Privatpersonen aufgrund einer teuer werdenden Individualmobilität auf den öffentlichen Verkehr um, lässt sich der CO2-Ausstoss auf der Strasse senken. Mobility Pricing ist unserer Ansicht nach ein wichtiger und richtiger Schritt Richtung Kostentransparenz. Das Konzept entspricht Grundsatz Nummer fünf der swisscleantech-Charta, der «Preistransparenz und Kostenwahrheit auch für Umweltgüter» fordert. Nur so können sich Produkte und Dienstleistungen durchsetzen, die alle Kosten tragen, die sie über ihren Lebenszyklus verursachen.
Neue Antriebstechnologien vorantreiben
Für die Feinverteilung in Städten und Agglomerationen rollen vorzugsweise unsere Elektro-LKW und -Lieferwagen aus. Vor fünf Jahren lief unser erster E-LKW vom Stapel und trat seine Jungfernfahrt an. Schon bald kommen zwölf weitere hinzu (vgl. Blogpost «Revolution auf der letzten Meile»). Strom als Antriebstechnologie für Fahrzeuge ist 100% emissionsfrei, leise und schont Umwelt sowie Gesellschaft. Nicht nur im Schwerverkehr haben wir in emissionsarme Fahrzeuge investiert. Unsere Flotte umfasst E-Autos, Cargo-E-Bikes und in Zermatt zwei Pferdekutschen. Damit Strom nicht nur nachhaltig eingesetzt, sondern auch nachhaltig produziert wird, muss er von regionalen Produzenten stammen, in ein entsprechendes gesetzliches Rahmenwerk eingebettet sein und über eine nachhaltige Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden. In diesen Bereichen ist unserer Meinung nach politisch noch einiges zu tun. Wir bringen uns aktiv in die Forschung und Weiterentwicklung von alternativen Antriebstechnologien ein. Zum Beispiel haben wir 2021 in die Entwicklung von selbstfahrenden Zustellfahrzeugen für die City-Logistik investiert. Als ebenso spannend erachten wir den Bereich der synthetischen und biologischen Treibstoffe. Allerdings sind die meisten aktuellen Lösungen derzeit noch nicht flächendeckend skaliert und damit noch nicht marktfähig.
Strategien der Kreislaufwirtschaft verfolgen
Mit der Kooperation mit swisscleantech-Mitglied Freitag setzen wir das zirkuläre Prinzip des Upcyclings um. Dabei arbeitet Freitag die ausgemusterten Lastwagenplanen in Taschen und Lifestylegegenstände um und schickt das Material in einen neuen Produktlebenszyklus. Ebenfalls der Logik der Kreislaufwirtschaft folgend haben wir unsere batteriedefekten E-LKWs «E-Force» der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur (STFW) für Schulungs- und Ausbildungszwecke zur Verfügung gestellt. Damit möchten wir mithelfen, dass sich kommende Generationen bereits in der Ausbildung mit alternativen Techniken und Technologien vertraut machen.
Kräfte bündeln und Stärken stärken
Unsere Kooperation mit swisscleantech ist nicht neu. Seit 2020 mit dem Start des Projekts «Flächen- und energieeffiziente Logistikstandorte für die Ver- und Entsorgung urbaner Gebiete» der Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO arbeiten wir bereits erfolgreich mit dem Wirtschaftsverband zusammen. Mit swisscleantech verbindet uns ein gleiches Nachhaltigkeitsverständnis und ein Bekenntnis zu einem tatkräftigen Engagement weit über die Grenzen unseres Unternehmens hinaus. Mit unserem Beitritt zu swisscleantech möchten wir dieses Engagement intensivieren.