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Nachwuchsförderung

Über Jorge Rodriguez

Jorge Rodriguez wurde 1990 geboren. Er hält die spanische Staatsbürgerschaft und wohnt heute mit seiner Familie in Lenzburg. Am liebsten isst er Züri-Gschnätzlets und Paella und hört Latin Music. Sich selbst beschreibt er mit diesen Hashtags: #zuvorkommend #strukturiert #kommunikativ

Interview

«Ich arbeite gerne, weil ich hier etwas bewirken kann.»

2. Dezember 2021

Mit 16 Lehrling, mit 23 Leiter Administration, mit 27 Betriebsleiter, mit 30 der jüngste Planzer-Filialcoach aller Zeiten – die berufliche Karriere von Jorge Rodriguez verlief abenteuerlich steil. Wie steil, erzählt er uns höchstpersönlich.

Über Jorge Rodriguez

Jorge Rodriguez wurde 1990 geboren. Er hält die spanische Staatsbürgerschaft und wohnt heute mit seiner Familie in Lenzburg. Am liebsten isst er Züri-Gschnätzlets und Paella und hört Latin Music. Sich selbst beschreibt er mit diesen Hashtags: #zuvorkommend #strukturiert #kommunikativ

  • // Planzer: Jorge, du hast bei Planzer bereits deine Lehre gemacht. Wie kam es dazu?
    Jorge Rodriguez: 2006 trat ich meine Lehrstelle als kaufmännischer Angestellter mit E-Profil bei Planzer am Hauptsitz in Dietikon an. Davor hatte ich eine Woche lang den Fachprofis von Planzer über die Schulter geschaut und mich für eine Lehrstelle beworben. Für mich war klar: Mit einem KV stehen mir später alle Türen offen.
  • // Was hast du als Lehrling bei uns alles kennengelernt?
    In meiner dreijährigen Lehre gewann ich Einblick in so manche Abteilung: Buchhaltung, Marketing, Disposition, Lagerlogistik, Human Resources (HR). Im Sommer 2009, kurz vor der Lehrabschlussprüfung, durfte ich meinen Favoriten angeben, denn ich wollte bleiben. Damit waren meine Vorgesetzten einverstanden.
  • // Dann gings weiter mit Schule, oder?
    Ja, denn ich wollte nicht nur einen Job, sondern berufsbegleitend die Matura nachholen. Also kam ich ins Team von Support Logistik mit einem Stellenpensum von 60 Prozent. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Schule und Lernen. Freizeit verschob ich auf später. Zu meinen Aufgaben in Dietikon gehörte das Backoffice zur Unterstützung der Aussenhäuser. Meine Arbeit war klar strukturiert, detailgenau und planbar. Das kam mir sehr entgegen.
  • // Wie gings weiter?
    Im Juni 2011 schloss ich meine Berufsmatura ab. Nur wenige Monate später bat ich meinen Vorgesetzten, vier weitere Schuljahre anhängen und den Bachelor in Betriebsökonomie absolvieren zu dürfen. Im September 2011 startete ich den Lehrgang an der Fachhochschule Nordwestschweiz Brugg und setzte meine Teilzeitarbeit im Support Logistik bei Planzer fort. Hier half ich, neue Standorte zu eröffnen und Mandanten in die Lagerlogistik der Planzer-eigenen Häuser zu integrieren. In den kommenden vier Jahren sammelte ich Erfahrungen, Fachwissen und wertvolle Begegnungen.
  • // Warst du nie an einem Chefsessel interessiert?
    Doch, natürlich. 2014 bot mir der gruppenweite Chef der Lagerlogistik die Position des Leiters Administration bei Planzer in Villmergen an. Damals war ich 23 Jahre jung und steckte mitten im Bachelor-Studium. Ich sah das Angebot als super Gelegenheit – und sagte zu. Im Mai 2014 übernahm ich meine neue Führungsverantwortung im Innendienst. Ich leitete fünf Personen und verantwortete die Auftragsbewirtschaftung für Multis wie Mars, Mondelez oder Unilever. Diese Arbeit war ebenso spannend wie anspruchsvoll. Daneben hatte ich noch meine Weiterbildung und die anstehende Bachelorarbeit. Ich führte viele Vier-Augen-Gespräche und verband meine Erfahrung aus der Logistikadministration mit meiner Verbundenheit zum Team. Der Filialleiter von Villmergen schenkte mir sein volles Vertrauen. Das war für mich die grösste Auszeichnung überhaupt.
  • // Welche Ziele hast du dir damals gesteckt?
    Ich wollte zufriedene Kunden, schnelle Antworten, fachkompetente Lösungen, schlanke und vermehrt automatisierte Prozesse. Und vor allem wollte ich, dass wir als schlagkräftiges Team auftreten. Das alles konnten wir in zweieinhalb Jahren erreichen. Je mehr ich das Team wertschätzte und Feedback ernst nahm, desto mehr erreichten wir. Mit einem Lob kann man sehr viel bewirken.
  • // Die Karriereleiter hielt weitere Sprossen für dich bereit. Wie sah die nächste aus?
    Im Herbst 2016 hatte der Betriebsleiter von Villmergen gekündigt, und der Filialleiter wollte die Stelle intern besetzen. So stand er eines schönen Freitagabends in meinem Büro und meinte: «Zeit, den Betriebsleiter zu machen.» So übernahm ich ab Januar 2017 die Funktion des Betriebsleiters. Als solcher verantwortete ich den reibungsfreien Lagerlogistikbetrieb für rund 120 Mandanten und führte Schulter an Schulter mit meinem Pendant eine Crew von zwölf Teamleitern. Zum Glück kannte er die meisten Lagerlogistikmitarbeitenden aus seinem vorherigen Job in Villmergen.
  • // Wie hat sich dein Job damit verändert?
    Mit der Aufgabe wuchs mein Respekt davor. Immerhin führte ich nun noch mehr Menschen. Führen, Einteilen, Planen und die Kosten rückten in den Mittelpunkt meines Arbeitsalltags. Dieser wurde vollumfänglich messbar. Auch in dieser Position führte ich wiederum viele persönliche Gespräche, legte meine Erwartungen dar, vermittelte meine Werte und peilte neue Ziele an. In diesem Job ging es um physische Neuintegrationen von Mandanten, Kundengespräche, das Beschreiben und Dokumentieren von Prozessen. Hier konnte ich den Puls von Kunden, Team und Zahlen wörtlich spüren. Ich teilte Ressourcen ein, nutzte Synergien, führte meine Teammitglieder, setzte Stärken bestmöglich ein, kümmerte mich um Ferienplanung und Stellvertretungen. Entsprechend lang waren meine Arbeitstage.
  • // Trotzdem wolltest du noch einmal zurück hinter die Schulbank. Warum?
    Ein gutes Jahr später entschied ich mich für einen nächsten Ausbildungsschritt. Ich schrieb mich für den Master of Business Administration ein. Auf die Unterstützung meiner Vorgesetzten durfte ich zählen. Also wechselte ich als Projektleiter Logistik mit einem 100-Prozent-Pensum zurück in den Support Logistik nach Dietikon. Hier war ich das Bindeglied zwischen IT und operativen Stellen. Ich begleitete Logistikintegrationen und das Auskleiden von elektronischen Schnittstellen. Einziger Unterschied zu früher: Ich führte keine Leute mehr. Dafür drückte ich freitags und samstags erneut die Schulbank, auf Kosten von Ferien, Familie und Freizeit. Von den letzten zehn Jahren war ich acht Jahre in der Schule.
  • // Wie ging deine Familie damit um?
    Erstaunlich gut. Mitte Juli 2019 wurde ich Vater von Klein Emilio. Meine grösste Herausforderung bestand darin, Job, Schule und Jungfamilie unter einen Hut zu bringen – in nur 24 Stunden am Tag. Im Oktober 2020 ging der Unterricht zu Ende, die Masterarbeit musste ich bis April 2021 abgeliefert haben. Das gab mir Zeit, durchzuatmen und mich neu zu orientieren.
  • // Was passierte dann?
    Auf den 1. Januar 2021 beförderte mich die Geschäftsleitung der Planzer-Gruppe zum Logistikcoach für die Regionen Ostschweiz und Härkingen. So wurde ich der jüngste Logistikcoach in der langen Firmengeschichte. Mein Vorgänger und Chef übernahm den frei werdenden Posten in der Geschäftsleitung als Leiter Lagerlogistik.
  • // Wie siehst du die Zukunft der Lagerlogistik?
    Blühend, wenn man die aktuelle Entwicklung des Onlinehandels betrachtet. Grosskonzerne konzentrieren sich immer stärker auf ihre Kernkompetenzen und sourcen die Lagerlogistik aus. Hier kommen wir von Planzer ins Spiel.
  • // Was würdest du über Planzer auf kununu.com schreiben?
    Ich schätze den familiären Umgang und das Bodenständige, das Planzer trotz des schnellen Wachstums der letzten Jahre beibehalten hat. Das Familienunternehmen ist wertschätzend und nachhaltig. Bei Planzer hat man gute Möglichkeiten, weiterzukommen.
  • // Was sagst du als Vertreter eines der grössten Schweizer Arbeitgeber?
    Für mich ist die Nachwuchsförderung elementar. Wir müssen uns so aufstellen, dass wir bei den Jungen ganz vorne dabei sind, egal in welcher Sparte.

Danke, Jorge, für das aufschlussreiche Gespräch

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