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Revolution auf der letzten Meile

28. Oktober 2021

Fahrerlose Zustellung könnte schneller Tatsache werden, als man heute vielleicht denkt. Unsere Kooperation mit der Innovationstreiberin Udelv rückt dieser Vision in grossen Schritten näher. Hier eine Tour d´Horizon durch die Zukunft einer nachhaltigen City-Logistik.

Raus aus der dicken Luft

Metropolen haben viel zu bieten – und viel zu tun. Verkehrschaos, Hektik, CO2-Emissionen, das sind nur einige der Herausforderungen von bevölkerungsstarken Innenstädten. Die meisten sind nicht für die Zustellung auf der letzten Meile geschaffen: die Strassen sind zu eng, das Verkehrskonzept auf Personentransport ausgerichtet, die Gesetze rigide. Zum Wohlbefinden der Menschen, die in Städten leben, gehört eine effiziente Versorgung mit Nahrungsmitteln, Arzneien und allem, was der E-Commerce hergibt. Dass dieser Anspruch zu Stau, Krach, Gestank und mieser Laune führen kann, ist den meisten Stadtbegeisterten nicht bewusst.

Für Klimaziele unterwegs

Uns schon. Darum setzen wir uns für eine effiziente und gleichzeitig umweltverträgliche Versorgung der Innenstädte ein – die sogenannte City-Logistik. Sie stellt für alle Logistikinvolvierten eine gewaltige Herausforderung dar und gehört zu unseren Kernanliegen als weitsichtiges Familienunternehmen. Darum engagieren wir uns seit Jahren für nachhaltige Antriebstechnologien und zukunftsfähige Mobilitätskonzepte und alles, was die übergeordneten Klimaziele unterstützt. Einer der Meilensteine auf dieser Route stellt unsere jüngste Kooperation mit der US-amerikanischen Technologieexpertin Udelv dar. Im Sommer 2021 haben wir bei Udelv fünf autonome Elektro-Lieferfahrzeuge reserviert (vgl. Medienmitteilung vom 28. Oktober 2021).

Umweltfreundlich bis vor die Haustür

Das Start-up aus dem Silicon Valley hat sich hohe Ziele gesteckt. Es will das Leben der Menschen, die Verkehrssicherheit und Nachhaltigkeit in der Zustellung verbessern. Dazu revolutioniert Udelv die Logistikbranche mit autonomen Lieferwagen für die Zustellung auf der letzten Meile, also bis zur Haustür oder zum Postfach. Udelv wurde 2017 in Kalifornien von Daniel Laury und Akshat Patel gegründet und ermöglichte 2018 erfolgreich die erste autonome Lieferung auf öffentlichen Strassen. Seitdem führt Udelv jährlich mehrere Zehntausend autonome Lieferungen für Händler in Kalifornien, Arizona und Texas durch. Bis 2028 will das ehrgeizige Jungunternehmen mehr als 35’000 autonome Elektro-Zustellfahrzeuge auf den Markt bringen.

Königsdisziplin: autonome Zustellung

Die Herausforderungen des autonomen Fahrens, wie es sogenannte Robotaxis umsetzen, sind enorm. Für die autonome Zustellung kommen weitere Hürden dazu, etwa das automatisierte Be- und Entladen der Pakete. Für diese technologische Herkulesaufgabe hat sich Udelv mit der israelischen Intel-Tochter Mobileye kurzgeschlossen. Mobileye nutzt das Wissen von Big Data aus Millionen von Kameradaten, wie sie in herkömmlichen Spurassistenz-, Laser- und Radarsystemen verwendet werden. Dieses Wissen kombiniert Mobileye mit Echtzeitdaten, die vom autonomen Fahrzeug selbst erhoben werden. Schliesslich werden die Erkenntnisse mit Annahmen und Entscheidungen der Menschen im Umgang mit Verkehrssituationen angereichert. Die künstliche Intelligenz errechnet aus der Flut dieser Daten zentimetergenaue Digitalkarten sowie eine Fülle von Regeln und Anweisungen, die das autonome Fahrzeug bei Auftreten einer Situation oder deren Abweichungen zu erfüllen hat. Im Weiteren sind die Udelv-Lieferfahrzeuge mit automatischen Be- und Entladefunktionalitäten ausgestattet oder lassen sich als ganze Container auf andere Verkehrsträger umladen.

Mit der autonomen E-Zustellung wird ein innovativer Paketdienst wie Planzer Paket dem rasanten Wachstum von Online-Bestellungen und seiner Verpflichtung gegenüber Klima und Umwelt gerecht.
Tobias Wessels, Chief Corporate Development Officer von Udelv

Von Erfahrung und Intelligenz profitieren

Die Elektro-Lieferwagen von Udelv werden dank künstlicher Intelligenz (KI) mit allen erdenklichen datenbasierten Entscheidungskompetenzen ausgestattet, die ein Mensch allein sich niemals erarbeiten könnte. Das erhöht die Sicherheit der Fahrzeuge im Strassenverkehr um ein Vielfaches. Da die KI-Prozessoren laufend weiterlernen, erweitert das Fahrzeug seinen Erfahrungsschatz mit jedem gefahrenen Meter um weitere Erkenntnisse und profitiert gleichzeitig von den Live-Erfahrungen jener Fahrzeuge, die zeitgleich unterwegs sind. Mehr zur Mobileye-Technologie gibt’s in diesem Video.

Ein Mehrwert mit vielen Facetten

Neben der Sicherheit lohnt sich ein Blick auf weitere attraktive Vorteile der autonomen Zustellung. Durch den emissionsarmen Elektroantrieb eignen sich die Fahrzeuge von Udelv besonders für emissions- und staubelastete Innenstädte. Sie sind fehlerresistenter als fahrergesteuerte Dienste, umweltfreundlicher, erweitern die zeitliche Dienstleistungskapazität eines Anbieters um mehrere Stunden pro Fahrzeug und bieten so ein Vielfaches an Effizienz in der Zustellung. Heisst für Paketempfängerinnen und -empfänger: schnellere und umweltfreundlichere Lieferung. Aus einer makroökonomischen Sicht schliesst die autonome Zustellung den Kreis einer anspruchsvollen multimodalen und nachhaltigen City-Logistik.

Mensch vor Maschine

Der Mensch ist und bleibt zentral und ist auch bei einer autonomen Zustellung nicht ersetzbar. Das gilt für unsere Kundinnen und Kunden, für die wir in Nachhaltigkeitstechnologien investieren. Das gilt vor allem für unsere Mitarbeitenden, die wir mit intelligenten Technologien entlasten und ihnen den Stress des städtischen Dauerstaus und des ewigen Zeitdrucks ersparen. Stattdessen setzen wir sie in ländlichen Gegenden ein, damit wir Päckli auch in Zukunft bis in den hintersten Winkel der Schweiz mit der gewohnten Freundlichkeit an die Haustür zustellen können. So gestalten wir das Jobprofil unseres erstklassigen Paketdienstes um einiges attraktiver und können nach wie vor die besten Fahrerinnen und Fahrer für Planzer Paket gewinnen.

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