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Swiss Overshoot Day – 2.5 Erden für die Schweiz

27. Mai 2024

Der 27. Mai 2024 markiert den Swiss Overshoot Day. An diesem Tag haben wir in der Schweiz mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde in einem ganzen Jahr an nachwachsenden Rohstoffen erneuern und zur Verfügung stellen kann. Oder anders ausgedrückt: Würden weltweit alle Menschen wie die Einwohnenden der Schweiz konsumieren, bräuchten wir fast 2.5 Erden.

::Über den Earth Overshoot Day

Das Konzept des Earth Overshoot Day stammt von Andrew Simms von der britischen Denkfabrik New Economics Foundation, die 2006 gemeinsam mit dem Global Footprint Network die erste globale Earth Overshoot Day-Kampagne startete.

Über die Grenzen hinaus

Während Wirtschaft, Bevölkerung und Ressourcenbedarf wachsen, bleibt die Grösse der Erde gleich. Wir nutzen mehr erneuerbare natürliche Ressourcen, als unser Planet regenerieren kann. Eine Überschreitung dieser natürlichen Ressourcen ist nur für eine begrenzte Zeit möglich, bevor Ökosysteme beginnen, sich zu verschlechtern und möglicherweise zusammenzubrechen. Der Overshoot Day kennzeichnet den Tag, an dem unser Bedarf an Ressourcen (zum Beispiel Fisch oder Wälder) und ökologischen Dienstleistungen (zum Beispiel die Bestäubung von Obstblüten durch Insekten) die Regenerationsfähigkeit der Erde in diesem Jahr übersteigt. Heisst: Alles was nach diesem Tag verbraucht wird, geht zu Lasten der Erde.

In 148 Tagen 2,5 Mal um die Welt

Die Berechnung des Erdüberlastungsdatums ist einfach: Der ökologische Fussabdruck der Schweiz beträgt 3,74 globale Hektar pro Person. So viel Belastung mutet jede und jeder in unserem Land dem Planeten zu (berechnen Sie hier Ihren persönlichen Fussabdruck). Die Biokapazität – also die biologische Aufnahmekapazität des Ökosystems Erde – beträgt nur 1,51 globale Hektar pro Person. Teilt man die Biokapazität durch den ökologischen Fussabdruck, so ergibt das einen Faktor von 2,5. Mit anderen Worten: Es wären 2,5 Erden nötig, um die Menschheit zu ernähren, wenn alle Menschen auf dem Planeten leben würden wie wir in der Schweiz. Da 2024 ein Schaltjahr mit 366 Tagen ist, lässt sich für den Swiss Overshoot Day 2024 die folgende Berechnung vornehmen: 366 x (1,51/3,74) = 148 Tage. Nach 148 Tagen wäre das Budget an erneuerbaren Ressourcen für das Jahr 2024 vollständig aufgebraucht. Der 148. Tag des Jahres 2024 ist der 27. Mai 2024.

Schweiz im Umwelt-Ranking

Die Platzierung der Schweiz im Overshoot Day Ranking 2024 zeigt, dass wir eine hohe ökologische Belastung aufweisen. In vielen anderen Ländern ist die Situation ähnlich oder noch ausgeprägter (siehe Abbildung von Global Footprint Network 2024). Beispielsweise rangieren Luxemburg, Kanada und Belgien in den Top-10 der Länder mit der höchsten ökologischen Überlastung weltweit.

Schaffen wir es in der Schweiz, unsere Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren, wie es das Pariser Klimaabkommen vorsieht, würde sich der Swiss Overshoot Day um 72 Tage verschieben. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten, den Overshoot Day durch Ressourcen- und Emissionseinsparungen zu verschieben. Ein schonender und effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen ist aber nicht nur für unsere Umwelt wichtig. Unternehmen können Kosten sparen und Versorgungsrisiken in der Beschaffung reduzieren. Als Familienunternehmen setzen wir bereits verschiedene Massnahmen um, um unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren.

Ganz schön abgefahren

Im Rahmen unserer Reifenstrategie setzen wir auf unseren Flottenfahrzeugen Premiumreifen ein und wechseln sie nach dem sogenannten Mehrfachleben-Konzept aus. Diese Vorgaben sehen sowohl das Nachschneiden als auch die Runderneuerung der gebrauchten Reifen vor. Nachdem die Reifen die erste Abnutzungsgrenze erreicht haben, werden sie von unseren Experten in unseren Garagen in Dällikon und Kallnach nachgeschnitten. Das erhöht die Laufleistung um 25% und verringert gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch, da der Rollwiderstand sinkt. Nach einer weiteren Nutzungszeit gummiert ein spezialisierter Reifenpartner die Karkassen neu. Damit können wir die Reifen bis zu zwei Mal erneut einsetzen. Im Jahr 2023 konnten wir durch das Nachschneiden in der Beschaffung zusätzliche 150 Reifen einsparen und dank der Runderneuerungen den Rohmaterialbedarf für die Herstellung von mehr als 1000 Reifen vermeiden.

Freitag für jeden Tag

Wir arbeiten seit über 25 Jahren mit dem swisscleantech-Mitglied Freitag zusammen und setzen gemeinsam das zirkuläre Prinzip des Upcyclings um. Das funktioniert wie folgt: Das Entsorgen alter LKW-Planen würde erhebliche Mengen an CO2 erzeugen. Das Zürcher Innovationsunternehmen verarbeitet unsere ausgemusterten Planen zu kultigen Taschen und Lifestylegegenständen um und schickt das Material in einen neuen Produktlebenszyklus. Eine LKW-Plane überlebt durchschnittlich vier bis fünf Jahre. Daraus lassen sich zirka 20 bis 25 Taschen fertigen. Im Berichtsjahr 2023 lieferten wir 120 Planen an Freitag. Nach dem Zerlegen der Planen und Entfernen der Ösen, Schnallen und weiteren nicht wiederverwertbaren Teilen entspricht das einem Nettogewicht von 4423 kg (11’391 kg brutto).

Erbauliche Offensiven

Unsere Gebäude in der ganzen Schweiz bieten einen langen Hebel für einen klimaschonenden Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Darum arbeiten wir seit Jahren an der Energieeffizienz unserer Immobilien und an der CO2-Reduktion unseres nationalen Gebäudeparks. Deshalb haben wir in diesem Jahr die bestehende Gebäudeeffizienzoffensive auf weitere 21 Liegenschaften an 14 Planzer-Standorten ausgeweitet. Mehr dazu lesen Sie im Blogbeitrag «Energieeffizienz von Gebäuden: Power für die Umwelt».

Immer wieder neu denken

Nachhaltigkeit ist mit Veränderung verbunden. Um Dinge zu verändern, muss man sie neu denken. Mit dem Innovationsprogramm Planzer Werkbank fördern wir neue Ideen von Mitarbeitenden und externen Partnern und prüfen, inwiefern wir sie für kleine Verbesserungen im Alltag oder epochale Novitäten für die Zukunft verwerten können. Mehr über unsere Innovationsförderung zugunsten der Nachhaltigkeit lesen Sie in der Rubrik «Innovation».

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